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Programm
Archiv

SCHOOL OF BETTER LIVING

24.10.2025, 11 Uhr
Führung, Symposium

Austrian Pavilion
Giardini della Biennale

11.00 Uhr
Führung durch den Pavillon

Symposium
“get involved VII – patternlanguage” - to act and impact in space for better living

Internationales Symposium zur Architektur- und Baukultur für junge Menschen. 
get involved VII widmet sich diesmal der Entwicklung einer nonverbalen international verständlichen Raumzeichensprache und den Möglichkeiten, diese mit jungen Menschen zu teilen.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier.

KURATOR:INNEN-FÜHRUNG

18.10.2025, 14 Uhr
Kurator:innen-Führung

Austrian Pavilion
Giardini della Biennale

14.00 Uhr
Sabine Pollak, die gemeinsam mit Michael Obrist und Lorenzo Romito die AGENCY FOR BETTER LIVING kuratiert hat, führt durch die Ausstellung. 

ASSEMBLY #9: ECOLOGIES OF BETTER LIVING

11.10.2025, 11 Uhr
Ausflug nach Sant'Andrea

Meeting Point:
Vaporetto station „Giardini” at 10:30 Uhr

11.00 Uhr 

Besuch der Insel Sant'Andrea gemeinsam mit dem Forum Territoriale Parco delle Energie
ermöglicht durch Microclima

Microclima wurde 2011 in Venedig gegründet und ist ein forschungsorientiertes Programm, das sich mit der Natur, dem kulturellen Erbe und dem öffentlichen Raum beschäftigt. Es hat seinen Sitz in der Serra dei Giardini, einem Gewächshaus aus dem Jahr 1894, das ursprünglich für die Biennale erbaut wurde, um exotische Pflanzen aus den ersten internationalen Kunstausstellungen zu bewahren. Microclima setzt sich neben vielen anderen Aktivitäten dafür ein, einen Teil der Insel Sant'Andrea als unabhängigen, nicht-kommerziellen Raum für Architektur und künstlerische Produktion zu aktivieren und ihn in das kulturelle Leben Venedigs zu integrieren. 

Treffpunkt:
Vaporetto-Station „Giardini” um 10:30 Uhr.
Wir nehmen um 10:47 Uhr das Vaporetto 4.1 nach Certosa. 
Von Certosa aus gibt es ein Shuttleboot nach Sant Andrea.
Die Rückfahrt ist flexibel. Ab 14:00 Uhr fährt das Shuttleboot zurück nach Certosa.
Information: +39 3286214798

Bitte bringen Sie Ihr eigenes Picknick mit und lassen Sie uns gemeinsam essen!

ASSEMBLY #9: ECOLOGIES OF BETTER LIVING

10.10.2025, 11 Uhr
Präsentation, Kurator:innenführung, Diskussion

Austrian Pavilion
Giardini della Biennale

11.00 Uhr
Umwelt, Erbe und Massentourismus.
Austausch mit dem Forum Territoriale Parco delle Energie (Rom), Sarah Gainsforth (Rom) und Maurizio Veloccia (Stadtrat für Stadtplanung, Rom).

14.00 Uhr
Kurator:innen-Führung durch den Pavillon

15.00 - 17.00 Uhr
OPEN ASSEMBLY

Gäste: Michele Colucci (CNR - ISMed, Rom), Michele De Sanctis (Universität Sapienza, Rom), Forum Territoriale Parco delle Energie mit dem Centro di Documentazione Maria Baccante – Archivio Storico della Viscosa, CSOA eXSnia und Lokomotiv (Rom), Sarah Gainsforth (Rom), Sergio Scalia (Bezirksstadtrat für Stadtplanung, 5. Bezirk, Rom), Lina Streeruwitz (Studio Vlay Streeruwitz, Wien), Philip Ursprung (ETH Zürich), Alessandra Valentinelli (Rom), Maurizio Veloccia (Stadtrat für Stadtplanung, Rom).

Geplante und spontane Renaturierungen lassen im städtischen Kontext unvorhersehbare Umgebungen entstehen, in denen sich die ökologische Dynamik negentropisch entwickelt: sie begünstigt die biologische Vielfalt, anstatt sie – wie es heute überall geschieht – zu verringern. Solche Ökosysteme sind von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, den Klimawandel und die globale Erwärmung in den Städten zu bekämpfen. Sie sind natürliche Reserven, die neue ökologische Beziehungen in den Städten entwickeln. Die Frage ist: Wie kann man diese Reserven nutzen, ohne ihr ökologisches Werden zu gefährden? Für Bewohner:innen und Tourist:innen werden solche Orte zunehmend attraktiver, aber wie kann man sie sich temporär aneignen, wie sie besuchen? Wie sollte die Stadtentwicklung mit ihnen umgehen? Menschliches Verhalten hat die Umwelt immer verändert. Könnte die Umwelt heute das kollektive Verhalten verändern? Wenn ehemals städtische Räume zu Naturräumen werden, wie könnte ihre Nutzung umweltfreundlich werden? Die Flächennutzung hat immer die Umwelt bestimmt, könnte die Umwelt auch die Flächennutzung bestimmen?

Michele Colucci ist Historiker und leitender Wissenschaftler am Nationalen Forschungsrat (CNR) – Institut für Studien zum Mittelmeerraum. Er leitet das Forschungsprojekt Geschichte der Mittelmeermigrationen in der Gegenwart. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Zeitgeschichte, insbesondere in den Bereichen Migration, Migrationspolitik, Arbeits- und Sozialpolitik. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und Träger mehrerer Auszeichnungen. Von 2013 bis 2016 war er wissenschaftlicher Leiter der CNR-Forschungseinheit in Neapel im Rahmen des FIRB-MIUR-Projekts Grenzen des Mittelmeers: Welche Durchlässigkeit? Austausch, Kontrolle, Zurückweisung (16.–21. Jahrhundert).

Michele De Sanctis ist Botaniker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich für Umweltbiologie der Universität Sapienza in Rom. In seiner Forschung untersucht er, wie sich die Zusammensetzung pflanzlicher Lebensgemeinschaften und die Artenvielfalt unter dem Einfluss ökologischer, historischer und menschlicher Faktoren verändern. Er hat an zahlreichen internationalen Kooperationsprojekten im Bereich Naturschutz mitgewirkt – sowohl in Italien als auch in verschiedenen biogeografischen Regionen weltweit, darunter der Balkan, Papua-Neuguinea, Südostasien und Afrika. In Italien und Europa war er an der Entwicklung und Umsetzung des Natura-2000-Netzwerks im Rahmen der EU-Habitatrichtlinie beteiligt.

Forum Territoriale Parco delle Energie setzt sich seit seiner Gründung für den Schutz des verlassenen Industriegebiets ein und fordert öffentlich, dass auf dem ehemaligen Snia Viscosa-Gelände, wo 1992 der Bullicante-See entstand, ein naturkundlich-archäologischer Park entsteht. Dieser einzigartige Lebensraum, der sich im Herzen eines stark urbanisierten Viertels entwickelt hat, muss dringend geschützt werden. Durch die monatlich stattfindenden Versammlungen, bei denen Anwohner:innen, Aktivist:innen, Forscher:innen, Künstler:inen und lokale Vertreter:innen teilnehmen, dient das Forum als Treffpunkt für die verschiedenen sozialen Kräfte des Stadtteils und der Stadt, um den gesamten Parco delle Energie zu verwalten und zu pflegen.

Centro di Documentazione Maria Baccante – Archivio Storico della Viscosa
Nach der Besetzung begannen die Aktivist:innen über lange Zeit vernachlässigte Materialien wie technische Pläne, Maschinenzeichnungen und Akten von Arbeiter:innen zu sichern und systematisch zu katalogisieren. Im Jahr 2012 erkannte die Archivaufsicht von Latium diesen Bestand als von besonderem historischem Interesse an, was zur Gründung des Historischen Archivs der Viscosa führte. Einige Jahre später entwickelte sich daraus das Dokumentationszentrum Maria Baccante, das inzwischen weitere Archive beherbergt. Das Zentrum versteht sich als selbstorganisierter Raum für partizipative Forschung und die Aufwertung einer Geschichte und Erinnerung von unten.

CSOA eXSnia ist ein selbstverwaltetes soziales Zentrum, das 1995 durch die Besetzung eines Teils einer ehemaligen Kunstseidenfabrik gegründet wurde. Ziel war es, einen dauerhaften Ort der Rückeroberung städtischer Räume gegen Immobilienspekulation zu schaffen – mit dem Anspruch, soziale und kollektive Ausdrucksformen jenseits von Profit- und Delegationslogiken zu ermöglichen. Das Zentrum ist heute ein bedeutender Ort selbstverwalteter Kulturproduktion, ein Raum für experimentelle Kunst, migrantische Gemeinschaften und intergenerationelle Begegnung. Die Aktivitäten reichen von Volkstänzen und den ersten italienischen Schulen für Migrant:innen über Epiphanie- und Karnevalsfeiern bis hin zu Theaterworkshops mit zahlreichen Künstler:innen und Autor:innen. In den fast 30 Jahren seiner Existenz hat das Zentrum viele politische Initiativen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene unterstützt – zu Themen wie Migration, Umwelt, Gesundheit und unabhängiger Kulturarbeit. Besondere Aufmerksamkeit gilt zudem Kindern (LudOfficina Mompracem), nachhaltiger Mobilität (Don Chisciotte-Fahrradwerkstatt) und der selbstbestimmten, solidarischen Lebensmittelversorgung (kollektiver Gemüsegarten und Solidarischer Einkaufskreis).

Lokomotiv ist ein populärer Sportverein, der seit Ende der 1990er Jahre aktiv ist. Gegründet von Aktivist:innen des sozialen Zentrums Ex SNIA, sollte er den sportlichen Bedürfnissen eines Arbeiter:innenviertels gerecht werden – daher der Name Lokomotiv. Seit 2015 ist der Verein offiziell als Lokomotiv Prenestino eingetragen und umfasst heute 14 Sportarten mit rund 300 aktiven Sportler:innen. Ziel ist es, Sport für alle zugänglich zu machen und soziale, wirtschaftliche sowie geschlechtsspezifische Barrieren zu überwinden. Der Verein fördert Gemeinschaft, Spiel und Begegnung im Kontext eines multikulturellen Stadtviertels. Respekt, Solidarität, Inklusion und Fairness sind Grundwerte des Vereins – auch symbolisch vertreten durch die Vereinsfarben, die von der Flagge Kurdistans inspiriert sind.

Sarah Gainsforth ist unabhängige Forscherin, Sachbuchautorin und freie Journalistin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf Wohnen, Tourismus und Gentrifizierung im Kontext der sozialen und ökologischen Kosten, die durch den Kapitalismus entstehen. Sie ist Mitwirkende bei Il Manifesto und Internazionale und Autorin von Airbnb Città Merce, Storie di resistenza alla gentrificazione digitale (Airbnb – Stadt als Ware, Geschichten des Widerstands gegen digitale Gentrifizierung), die 2020 für den Premio Napoli nominiert wurde; Oltre il turismo, Esiste un turismo sostenibile? (Über den Tourismus, gibt es nachhaltigen Tourismus?); Abitare Stanca, La casa: una storia politica (Wohnmüdigkeit, ein politisches Märchen); Dopo la gentrificazione, un quartiere laboratorio dalla crisi economica all'abitare temporaneo (Nach der Gentrifizierung, ein Stadtviertel als Labor, von der Wirtschaftskrise zum temporären Wohnen); L’Italia Senza casa, Politiche abitative per non morire di rendita (Obdachloses Italien, Wohnungspolitiken, um nicht an Mieten zu sterben).

Lina Streeruwitz studierte Architektur in Wien und Buenos Aires. Neben ihrer Praxis als Architektin lehrte sie in Wien an der Technischen Universität und der Akademie der bildenden Künste Wien sowie an der Universität Stuttgart und verfasste ihre Dissertation mit dem Titel GRAS RASTER STAUB NICHTS. Seit 2009 arbeitet sie mit Bernd Vlay zusammen und formierte mit ihm 2017 das Büro StudioVlayStreeruwitz. Ein Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit liegt in der Entwicklung und Umsetzung städtebaulicher Masterpläne, wobei stets das Vorgefundene als Ressource und Ausgangspunkt für neue Möglichkeiten interpretiert wird. Die Planung großvolumiger Wohnbauten im geförderten und freifinanzierten Bereich schließt unmittelbar an die Frage der nachhaltigen Quartiersbildung an. Parallel zur intensiven Beschäftigung mit Wohnbau wurden Fragen der Nutzungsoffenheit und -mischung ein zentrales Thema für das Büro, das in Forschungs-, Stadtplanungs- und Bauprojekten verfolgt wird.

Philip Ursprung ist Professor für Kunst- und Architekturgeschichte sowie Leiter des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich. Im Jahr 2023 vertrat er gemeinsam mit Karin Sander die Schweiz auf der Architekturbiennale in Venedig mit der Ausstellung Neighbours. Er studierte Kunstgeschichte in Genf, Wien und Berlin und promovierte an der Freien Universität Berlin. Lehraufträge führten ihn unter anderem an die Universität Zürich, Columbia University New York, Universität der Künste Berlin, Cornell University und die TU Wien. Ursprung ist Herausgeber von Herzog & de Meuron: Natural History (2002), Mitherausgeber von Gordon Matta-Clark: An Archival Sourcebook (2022) und Autor von Allan Kaprow, Robert Smithson, and the Limits to Art (2013). Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen Joseph Beuys: Kunst, Kapital, Revolution (2021) sowie Architektur der Gegenwart (2025).

Alessandra Valentinelli ist Stadtplanerin und Landschaftshistorikerin. Sie berät öffentliche Verwaltungen in den Bereichen strategische Umweltprüfung, Klimaanpassung und Bodenschutz. Sie unterrichtete zu diesen Themen an der IUAV Venedig, der Universität Sapienza in Rom sowie am Politecnico di Milano. In ihren Veröffentlichungen beschäftigt sie sich mit dem Zusammenspiel von Raumplanung, Landschafts- und Umweltschutz als zentralem Bestandteil öffentlicher Daseinsvorsorge.

Maurizio Veloccia ist stellvertretender Bürgermeister für Stadtplanung in Rom. Als Elektroingenieur und Experte für Informations- und Kommunikationssysteme war er zuvor stellvertretender Stabschef der Region Latium. Von 2013 bis 2016 war er Präsident des 11. Stadtbezirks von Rom. Veloccia war außerdem als Unternehmensberater und Projektmanager für mehrere innovative Unternehmen tätig, darunter LaIT – Lazio Innovazione Tecnologica, ein Inhouse-Unternehmen der Region Latium.

ASSEMBLY #8: DESIRES OF BETTER LIVING

27.9.2025, 15.30 Uhr
Kurator:innen-Führung, Diskussion

Austrian Pavilion
Giardini della Biennale

15.30 Uhr
Kurator:innenführung durch den Pavillon

16.30 Uhr
OPEN ASSEMBLY

Gäste: Andre Krammer (TU Wien), Nicola Ussardi, Ca’Rapace (Venedig), Katharina Weinberger-Lootsma (Linz)

Wenn es um ein zukünftiges BETTER LIVING geht, werden Fragen der Gemeinschaft essentiell sein. Wie wollen wir zukünftig gemeinsam wohnen, arbeiten, leben und lieben? Ein Workshop mit Architekturstudierenden der Kunstuniversität Linz widmet sich den Fragen, der Geschichte und den Zukünften von Gemeinschaft. Studierende und interessierte Besucher:innen des Pavillons diskutieren mit eingeladenen Gästen die Sehnsüchte nach Gemeinschaft als Möglichkeiten von Bottom-up- wie auch von Top-Down-Strategien. Wenn Selbstorganisation und Aktivismus für Gemeinschaft unabdingbar sind, stellt sich die Frage, wie man diese initiiert und welche Architektur dafür notwendig ist. Wer wird also zukünftig welche Art von Gemeinschaft benötigen? Welche formellen oder informellen Prozesse müssen dafür in Gang gesetzt werden? Und was bedeutet überhaupt Gemeinschaft in einer Stadt wie Venedig, Rom, Wien oder irgendeiner Stadt?

Katharina Weinberger-Lootsma ist Senior Scientist an der Abteilung Architektur der Kunstuniversität Linz. Von 2017 bis 2022 leitete sie das Offspace-Projekt „kulturtankstelle“, eine Kooperation des OK (Offenes Kulturhaus) mit der Kunstuniversität Linz. Sie ist zudem Kuratorin und Kulturmanagerin. Von 2004 bis 2017 war sie Kuratorin der Kunstsammlung der Tiroler Sparkasse, und von 2003 bis 2005 war sie an der internationalen Wanderausstellung „austria west“ beteiligt. Im Jahr 2016 war sie Co-Kuratorin des montenegrinischen Pavillons bei der Architekturbiennale in Venedig. 2021 kuratierte sie das internationale Projekt „NOW“, das Teil der Serie „Stories of Critical Change“ (2020–2024) ist.

Andre Krammer studierte Architektur an der TU Wien und an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Anschließend arbeitete er in verschiedenen Architekturbüros und ist seit 2009 eingetragener Architekt. Seitdem ist er in Projekten aus den Bereichen Praxis (Architektur, Stadtplanung und Städtebau), Theorie (Forschung) und Lehre (TU Wien) tätig. Andre Krammer ist langjähriger Redakteur von dérive - Magazin für Stadtforschung. Seine Dissertation „Das Wilde Wien“ über die Geschichte der informellen Urbanisierung in der Stadt 2025 schloss er an der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien ab. In seiner aktuellen Arbeit beschäftigt er sich mit dem Zusammenspiel von formellen und informellen Prozessen der Stadtproduktion. Siehe auch: www.andrekrammer.at

Nicola Ussardi ist ein venezianischer Aktivist, Mitbegründer und Sprecher von A.S.C (Assemble Sociale per la Casa) seit 1999. Seitdem kämpft er gegen das Problem der verlassenen Gebäude in Venedig und führt Kämpfe gegen die Entvölkerung. Er nahm an den Protesten in Genua während des G8-Gipfels im Jahr 2001 teil und ist seit 2012 ein aktiver Teil der Bewegung „comitato NO GRANDI NAVI“ in Venedig. Als Sportler hat er immer versucht, soziale Themen mit dem lokalen Sport zu verbinden, und so gründete er 2014 „A.S.D. pallacanestro Crabs Venezia“, einen Basketballverein, der durch die Ausübung des Sports mit der Stadt kommuniziert. Im Jahr 2020 kandidierte er bei den Kommunalwahlen mit der Liste „Tutta La Città Insieme“. Im Jahr 2021 eröffnete er „Cà Rapace“, offiziell der Standort des Crabs Club, aber eigentlich ein offener Platz für die Gemeinschaft des Viertels.

ASSEMBLY #7: (DE)PROVINCIALISING SOCIAL HOUSING

23.9.2025, 15.30 Uhr
Kurator:innen-Führung, Diskussion

Austrian Pavilion
Giardini della Biennale

15.30 Uhr
Kurator:innenführung durch den Pavillon

16.30 – 18.30 Uhr
OPEN ASSEMBLY

Gäste: Laura Colini (IUAV Venice University, Venedig), Celine d’Cruz (Stadtentwicklungsexpertin, Gründungsmitglied von Slum Dwellers International), Kathrin Golda-Pongratz (Institut für Städtebau der Polytechnischen Universität Katalonien / UPC-BarcelonaTech), Juma Hauser (Studio AJH, Wien), Judith M. Lehner (Research Center for New Social Housing, TU Wien), Christoph Reinprecht (Departement of Sociology, Universität Wien), Amila Širbegović (Stadt Wien, MA50) und Studierende der Vienna International Summer School on New Social Housing

Assembly #7 eröffnet in Anlehnung an das Ziel der AGENCY FOR BETTER LIVING – Möglichkeiten, Räume und Regeln für ein BETTER LIVING auszuloten – einen kritischen Dialog über die Zukunft des sozialen Wohnens. Unter dem Titel „(De)Provinzialisierung des sozialen Wohnens“ hinterfragt die Diskussion die Vorstellung von sozialem Wohnbau als eine statische, lokale Praxis oder Policy, indem sie dessen Verflechtung in transnationalen Netzwerken, globalen politischen Ökonomien und historisch bedingten Formen urbaner Governance in den Vordergrund stellt.

Aus einer postkolonialen Perspektive auf Wohnen – inspiriert von Dipesh Chakrabartys Aufruf, Europa zu „provinzialisieren“, indem die vermeintliche Universalität europäischer historischer und politischer Erfahrungen infrage gestellt wird – reflektiert die Assembly über die Dominanz bestimmter Wohnbaupolicies, wie das Wiener Modell, indem sie diese in größere globale Verflechtungen einordnet: Finanzialisierung, Klimakrise und postwohlfahrtsstaatliche Transformationen.

Assembly #7 bringt Wohnforschende aus Wien und Venedig sowie Alumni der Vienna International Summer School on New Social Housing zusammen, um die sich verändernden Geografien und Imaginationen des sozialen Wohnbaus im 21. Jahrhundert kritisch zu untersuchen. Die Versammlung bietet einen Raum der Reflexion darüber, wie sozialer Wohnbau nicht nur als politisches Instrument oder architektonische Typologie, sondern als dynamisches Feld globaler Solidaritäten, Ungleichheiten und Vorstellungen neu theoretisiert werden kann.

Es stehen folgende zentrale Fragen zur Diskussion: Was bedeutet es heute, soziales Wohnen zu „de-provinzialisieren“? Wie können vergleichende und translokale Perspektiven die Zukunft des Wohnens als inhabitation imaginieren? Und welche Rolle können akademische und multidisziplinäre Netzwerke wie die Vienna International Summer School on New Social Housing bei der Weiterentwicklung dieser Agenda spielen?

Laura Colini (PhD in Urban, Regional and Environmental Design, Habil. in Urban Studies) befasst sich in ihrer Arbeit mit sozial-räumlichen Ungleichheiten, insbesondere mit öffentlichen Politiken in den Bereichen Migration, Flucht und Wohnen. Sie war in der Forschung in Italien, Deutschland, Frankreich und den USA tätig und hat derzeit eine Forschungsstelle im H-City Cluster on Housing and City an der IUAV Universität Venedig inne. Sie ist Mitbegründerin von Tesserae Urban and Social Research sowie von MiMetis SRL Migration, Mitglied des Künstlerkollektivs ogino:knauss und von INURA (International Network for Urban Research and Action). Zudem ist sie Mitglied des Sounding Boards des Research Center for New Social Housing.

Celine d’Cruz ist Stadtentwicklungsexpertin mit langjähriger Erfahrung in der Stärkung der Resilienz von urban poor communities und deren Netzwerken, um sicheren Wohnraum und grundlegende Dienstleistungen in über 100 Städten in 30 Ländern in Asien, Afrika und Lateinamerika zu sichern. Sie setzt sich dafür ein, die Kluft zwischen formeller und informeller Stadt, zwischen lokal initiierten Prozessen und nationalen Regierungen, zwischen lokalen und globalen Akteur:innen sowie zwischen Forschung und Praxis zu überbrücken. Als Gründungsmitglied von Slum Dwellers International stärkte sie die Kapazitäten von Führungspersonen und Organisationen der urban poor in Asien, Afrika und Lateinamerika zu Themen wie Zwangsräumungen, bezahlbarem Wohnraum und der Aufwertung von Siedlungen. Heute ist sie Senior Advisor von SDI-Europe. Derzeit ist Celine d’Cruz Vizepräsidentin im Vorstand der Block by Block Foundation, die die globale Public-Space-Agenda von UN-Habitat unterstützt – unter Einsatz der Minecraft-Methodologie mit jungen Menschen. Zudem ist sie Mitglied im Vorstand von SELAVIP, einer europäischen Familienstiftung, die kleine strategische Projekte in informellen Gemeinschaften in Asien, Afrika und Lateinamerika fördert, um lokale Kapazitäten zu stärken, Skalierung zu ermöglichen und politische Rahmenbedingungen zu beeinflussen.

Kathrin Golda-Pongratz ist Professorin am Institut für Städtebau der Polytechnischen Universität Katalonien (UPC-BarcelonaTech) und Prodekanin der Architekturschule El Vallès (ETSAV). Sie promovierte in Architektur am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Als Mitglied des Laboratori d’Urbanisme de Barcelona (LUB) publiziert und hält sie international Vorträge. Ihre Forschungsschwerpunkte sind urbanes Gedächtnis, urbane Kultur(en) und öffentlicher Raum, hispanoamerikanischer Urbanismus, prähispanisches Erbe, postkoloniale Urbanisierung, informeller Wohnungsbau, Urbanismus und Place-Making-Strategien. Ihr Buch (mit J.L. Oyón und V. Zimmermann) „John F. C. Turner. Autoconstrucción. Por una autonomía del habitar“ wurde 2019 in Barcelona mit dem „FAD Award on Thought and Criticism“ ausgezeichnet. Ihre Erfahrung erstreckt sich auch ins Kuratieren und die kulturelle Vermittlung. Sie ist Sprecherin des Ateneu Memòria Popular in Barcelona, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerikaforschung (ADLAF), gewähltes Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) und der Academia Europaea (AE), externes Vorstandsmitglied des FAD (Foment de les Arts i del Disseny) in Barcelona und Mitglied des Sounding Boards des Forschungszentrums für Neues Soziales Wohnen an der TU Wien.

Juma Hauser ist Konzeptdesignerin, Künstlerin und Autorin. Ihre forschungsbasierte Praxis beschäftigt sich mit der Transformation von (sozialen) Räumen und deren visuellen Ausdrucksformen. Sie hat zu zahlreichen Publikationen, Ausstellungen und Forschungsprojekten beigetragen und diese gestaltet, mit besonderem Fokus auf Themen wie Migration und Vertreibung, Wohnen und urbane Ungleichheit sowie Geschlechtervielfalt und queere Raumpraktiken. Sie ist Mitherausgeberin und Gestalterin der Publikation The Social Dimension of Social Housing (Spector Books) sowie Autorin von Das Marampa Project (Mandelbaum).

Judith M. Lehner leitet als Senior Scientist das Research Center for New Social Housing an der TU Wien, wo sie mittels Lehr- und Forschungsformaten die institutionelle Vernetzung zwischen disziplinären Wissenschaftsfeldern in Housing Studies und die transdisziplinäre Zusammenarbeit von Akteur:innen der Wiener Wohnbauproduktion fördert. Unter anderem organisiert und co-kuratiert sie die Vienna International Summer School on New Social Housing. Ihr Forschungsfokus liegt auf inter- und transdisziplinären Methoden im Kontext von Architektur, Wohnforschung und Stadtentwicklung. Sie ist Autorin von Fachartikeln und Mitherausgeberin von Büchern wie The Social Dimension of Social Housing (spector books) and Soziales Wohnen in Wien – Ein transdisziplinärer Dialog (TU Academic Press).

Christoph Reinprecht ist Professor für Soziologie an der Universität Wien und forscht zu Transformationen des Sozialen unter besonderer Berücksichtigung von Migration und städtischen Lebenszusammenhängen. Er ist Autor zahlreicher Publikationen und Mitherausgeber von The Social Dimension of Social Housing (Spector Books). Er ist Gründungsmitglied der Vienna International Summer School on New Social Housing (ehemals IBA ResearchLab) und Teil des Kernteams des Research Center for New Social Housing.

Amila Širbegović ist Architektin und Stadtforscherin. Ihre Arbeit, Forschung und Lehre sind an der Schnittstelle zwischen Stadtplanung, Migration und Raumproduktion angesiedelt. Im Laufe ihrer fast zehnjährigen Tätigkeit in der Stadtteilarbeit (Gebietsbetreuung) initiierte sie zahlreiche partizipative Projekte im öffentlichen Raum. Von 2018 bis Ende 2022 war sie als Projektmanagerin im IBA_Wien-Team tätig. Seit Anfang 2023 ist sie in der neu geschaffenen Abteilung „Strategische Projekte und Internationale Angelegenheiten“ der Magistratsabteilung MA 50 der Stadt Wien tätig und beschäftigt sich dort mit den sozialen Aspekten des Wohnens, mit einem Fokus auf die Kreislaufwirtschaft. Amila Širbegović ist des weiteren Mitglied des Sounding Boards des Research Center for New Social Housing.

ASSEMBLY #6: ECONOMIES OF BETTER LIVING

21.9.2025, 15.30 Uhr
Kurator:innen-Führung, Diskussion

Austrian Pavilion
Giardini della Biennale

15.30 Uhr
Kurator:innenführung durch den Pavillon

16.30 – 18.30 Uhr
OPEN ASSEMBLY

Gäste: Valentina Cocco (Rom), Gabu Heindl (GABU Heindl Architektur, Wien), Res Keller, (Kalkbreite Zürich), Amila Širbegović (MA 50, Wien) und Aktivist:innen von Movimento per il Diritto all'Abitare (Initiative für das Recht auf Wohne, Rom)

Hohe Mieten, steigende Baupreise, die Wohnung als Ware und der Boden als Spekulationsobjekt: Nichts ist so sehr mit einer (kapitalistischen) Ökonomisierung verbunden wie das Wohnen. Wo Wohnraum als Ware gehandelt wird, ist leistbares Wohnen Mangelware. Wo Mietwohnungsbau entsteht, herrscht hoher Verwertungsdruck. Anstelle von wenig rentablen sozialen Wohnkonzepten entstehen Luxuswohnungen, Ferienapartments und Anlegerwohnungen. Wohnen und Leben in Städten (und zunehmend auch in ländlichen Gebieten) wird fast ausschließlich durch kapitalistische Marktmechanismen bestimmt. Da ist ein kritischer Blick auf ökonomische Modelle von Nöten.

Zum einen geht es um Finanzierbarkeit (welche Standards und Wohnungsgrößen wollen wir, was können wir teilen?). Es geht aber auch um die ökonomische Bewertung jener Qualitäten, die abseits der Wohnbauarchitektur liegen, aber zur Ökonomie des Lebens beitragen. Die AGENCY fragt nach möglichen Finanzierungs- und Wertemodellen abseits des kapitalistischen Markts, die beitragen könnten zu einem BETTER LIVING, wie Mietshäusersyndikate und Habitate, shared economys, commons und mehr. Wie bewerten wir Care-Arbeit, in das Wohnen inkludierte Erziehungs- und Integrationsarbeit sowie Gleichstellung, ermöglicht durch klug gebaute Strukturen und Organisationsmodelle? Welche Ökonomien wollen wir für ein BETTER LIVING in Anspruch nehmen? Und, die wichtigste Frage vielleicht: Wie entziehen wir das Wohnen nachdrücklich dem kapitalistischen Verwertungsdruck?

Valentina Cocco ist Architektin und arbeitet seit zwanzig Jahren bei der Stadtverwaltung Rom in der Abteilung für Infrastruktur und öffentliche Arbeiten. Sie entwarf und leitete die Arbeiten für die Piazza Testaccio und die Piazza Vittorio Emanuele II im Rahmen partizipativer Prozesse. Heute hat sie die Position der Senior-Koordinatorin für komplexe Programme inne, die mit Mitteln aus dem PNRR (Nationaler Wiederaufbau- und Resilienzplan nach Covid-19) finanziert werden, und hat alle Phasen der Konzeption und Umsetzung der integrierten Stadtentwicklungspläne für Corviale, Tor Bella Monaca und Santa Maria della Pietà sowie die drei Projekte, die im Rahmen des PINQuA-Programms (Nationales Innovationsprogramm für Wohnqualität) zur Lebensqualität finanziert wurden und die sie anschließend als Projektleiterin betreute.

Gabu Heindl ist Professorin und Leiterin des Fachgebiets ARCHITEKTUR STADT ÖKONOMIE | Bauwirtschaft & Projektentwicklung an der Universität Kassel. Ihr Wiener Büro GABU Heindl Architektur beschäftigt sich mit öffentlichem Raum, öffentlichen Gebäuden, Gemeineigentum und nicht-marktbestimmtem Wohnen sowie mit Kooperationen in den Bereichen Geschichtspolitik und kritischer künstlerischer Praxis. Ihr jüngstes kollektives gemeinnütziges Wohn- und Genossenschaftsprojekt SchloR Schöner Leben ohne Rendite war Finalist des European Collective Housing Award, ihr aktuelles Projekt Planet 10 ist im österreichischen Pavillon der Biennale Venedig 2025 ausgestellt. Gabu hat in Wien promoviert und in Wien, Tokio und an der Princeton University studiert. Von 2013 bis 2017 war sie Vorsitzende der Österreichischen Gesellschaft für Architektur (ÖGFA). Von 2018 bis 2021 war sie Gastprofessorin an der Sheffield University mit dem Forschungsschwerpunkt Urban Commons und anschließend Professorin für Urban Design an der TH Nürnberg. Von 2019-2023 leitete Gabu eine Diploma Unit an der Architectural Association School of Architecture (AA) in London.

Movimento per Diritto all'Abitare ist eine Bewegung in Rom, die sich aus Aktivist:innen zusammensetzt, die für den Zugang zu Wohnraum kämpfen, die den gravierenden Mangel an Sozialwohnungen und die daraus resultierende soziale Ausgrenzung anprangern, die Solidarität und Möglichkeiten für diejenigen bieten, die von der Dynamik der Wohnungsnot betroffen sind, und die Beteiligung der Menschen fördern, um ein „Recht auf die Stadt” und ein „Recht auf gesunde Lebensräume” zu erlangen. Die Bewegung beteiligt sich an der Besetzung verlassener öffentlicher Gebäude, die durch Selbstorganisation nun innovative Wohnlösungen und soziale Räume darstellen, die auf die Wohnungsnot und die Unzulänglichkeit der Wohnungspolitik der Stadt reagieren.

Res Keller war in den 1980er Jahren Hausbesetzer und Aktivist für günstigen Wohnraum in Zürich. 1995 gründete er die Genossenschaft Dreieck mit, für die er die Sanierung von 11 Altbauten und die Erstellung von 2 Neubauten in einem zentralen Quartier von Zürich organisierte. Danach engagierte er sich für die Bebauung des brach liegenden Areals Kalkbreite und gründete die Genossenschaft Kalkbreite mit, die das Grundstück 2007 übernehmen konnte. Als Geschäftsführer leitete er Entwicklung, Finanzierung und Vermietung der Überbauung Kalkbreite wie auch die Entwicklung des Projekts Zollhaus, das die Genossenschaft Kalkbreite 2013 an die Hand nahm. Seit 2017 ist er selbständiger Projektentwickler.

Amila Širbegović ist Architektin und Stadtforscherin. Ihre Arbeit, Forschung und Lehre sind an der Schnittstelle zwischen Stadtplanung, Migration und Raumproduktion angesiedelt. Im Laufe ihrer fast zehnjährigen Tätigkeit in der Stadtteilarbeit (Gebietsbetreuung) initiierte sie zahlreiche partizipative Projekte im öffentlichen Raum. Von 2018 bis Ende 2022 war sie als Projektmanagerin im IBA_Wien-Team tätig. Seit Anfang 2023 ist sie in der neu geschaffenen Abteilung „Strategische Projekte und Internationale Angelegenheiten“ der Magistratsabteilung MA 50 der Stadt Wien tätig und beschäftigt sich dort mit den sozialen Aspekten des Wohnens, mit einem Fokus auf die Kreislaufwirtschaft.

LABORATORIO LAGUNA: NAVIGATION IN ZEITEN DER KLIMAKRISE

18.9.2025, 15.30 Uhr
Kurator:innen-Führung, Diskussion

Austrian Pavilion
Giardini della Biennale

15.30 Uhr
Kurator:innen-Führung durch den Pavillon 

16.30 Uhr
Roundtable mit Biennale Urbana, U5, Florian Dombois und PhD-Studierenden aus Berlin, Linz and Zurich

Wir beginnen im Hier und Jetzt: Wo sind wir, wann sind wir? Wie stehen wir in Beziehung zu unseren Nachbar:innen, wie zur Umwelt? Laboratorio Laguna ist eine Akademie des PhD on Sail, das Venedig als Ort und Methode für künstlerische Forschung nutzt. Wir navigieren als Kollektiv von Künstler:innen in kleinen Segelbooten durch die "critical zones" und setzen uns den wechselnden Strömungen von Wind und Wasser aus. Indem wir unsere Körper räumlich, zeitlich und intellektuell synchronisieren, hinterfragen wir Aspekte des Gleichgewichts – im wahrsten Sinne des Wortes. In unserem Roundtable laden wir das Publikum ein, sich mit uns und mit der Umgebung des Pavillons, den Giardini, der Lagune, der Erde, der Sonne und dem Mond zu synchronisieren.

Laboratorio Laguna ist ein Projekt von Biennale Urbana, U5 und Florian Dombois. Es erfolgt in Kooperation mit den Partneruniversitäten Universität der Künste Berlin, Kunstuniversität Linz and der Zürcher Hochschule der Künste.

Giulia Mazzorin und Andrea Curtoni sind Architekt:innen und Professor:innen für space&designstrategies an der Kunstuniversität Linz. Ihr Schwerpunkt liegt auf Kunst im öffentlichen Raum und partizipativen Prozessen in der territorialen Transformation. Gemeinsam gründeten sie BUrb (Biennale Urbana) sowie Laboratorio Laguna.

Berit Seidel ist Künstlerin, Forscherin und Dozentin. Sie ist Mitbegründerin des Künstler:innenkollektivs U5. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich insbesondere mit Fragen der Überwachung sowie den Herausforderungen des kolonialen Erbes. Derzeit ist sie Senior Artist im Bereich space&designstrategies an der Kunstuniversität Linz und Mitbegründerin von Laboratorio Laguna.

Florian Dombois ist Künstler und Professor für Transdisziplinarität an der Zürcher Hochschule der Künste. Seine künstlerische Forschung widmet sich Themen wie Wind, Zeit, Instabilitäten und tektonischen Prozessen. Er ist Mitbegründer von Laboratorio Laguna.

Sarah Bovelett lehrt am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und der Stadt der Technischen Universität Braunschweig. Sie forscht zu räumlichen Praktiken im Kontext der Klimakrise. Als Mitglied des Teams der Floating University wirkt sie aktiv an der Gestaltung von Raum und Programm innerhalb dieser urbanen Wasserinfrastruktur mit.

Tomiris Dmitrievskikh ist Künstlerin und Forscherin mit einem Masterabschluss in space&designstrategies der Kunstuniversität Linz. Ausgehend von ihrer Ausbildung in Malerei arbeitet sie mit transmedialen Methoden zu ortsspezifischen und ökologischen Fragestellungen mit persönlichem Bezug.

Céline Ducret ist Künstlerin und schloss 2019 ihr Studium am Royal College of Art in Textile Mixed Media sowie in Cultural and Historical Studies ab. Sie arbeitet mit Textil, Skulptur, Schreiben und Installation. Ihre Werke reflektieren den menschlichen Einfluss auf postindustrielle Ökologien und deren sichtbare Spuren.

Florian Goeschke ist Klangkünstler, Forscher und Komponist. Seine Praxis reicht von ortsspezifischen Interventionen und räumlichen Kompositionen bis zu experimentellen Formen des (nicht-)menschlichen Musizierens. Im Zentrum steht die Frage, wie sich ökologisches und technologisches Denken verbinden lassen.

Lorenzo Iannantuoni ist Designer und Künstler. Seine Arbeit konzentriert sich auf ortsspezifische Designinterventionen und künstlerische Forschung. Ausgangspunkt ist die Beobachtung öffentlicher Räume als choreografierte Aufführungen, in denen auch die eingesetzten Werkzeuge als Akteure sichtbar werden.

Johannes Kiel entwickelt komplexe Installationen auf Grundlage emergenter Technologien. Seine Forschung befasst sich mit Stoffkreisläufen, selbstgebauten und programmierten Robotern, Künstlicher Intelligenz, historischem Handwerk, Fermentation sowie innovativen Materialien wie Bioplastik und auxetischen Strukturen.

Smirna Kulenovic ist transdisziplinäre Künstlerin, Forscherin, Filmemacherin und Dozentin. Ihre künstlerische Forschung verbindet das Wissen indigener Kulturen, Kriegserinnerungen und fragile Ökosysteme und widmet sich insbesondere den Erzählungen Sarajevos.

Arden Surdam ist Künstlerin und Forscherin mit Schwerpunkt auf Umweltmedien. Ihre fotografischen und skulpturalen Arbeiten thematisieren materielle Umformungen in natürlichen Landschaften durch Extraktivismus, synthetische Schadstoffe und invasive Arten. In ihrer Forschung untersucht sie die materiellen Komplexitäten neuer geofotografischer Landschaften der Erde.

ASSEMBLY #5: BETTER LIVING AS TRANSFORMATION

13.9.2025, 15 Uhr
Diskussion

Austrian Pavilion
Giardini della Biennale

15.00 – 18.00 Uhr

UAH! GOES BIENNALE 
Sprechen über unkonventionellen, leistbaren Wohnraum!

15.00-16.00 Uhr Können wir es nicht einfach abreißen?
16.00-17.00 Uhr Wer verwaltet und pflegt es?
17.00-18.00 Uhr Was wäre, wenn es niemandem gehören würde?

Gäste: Constanze Wolfgring (Wien, Mailand), Francesca Serrazanetti (Mailand), Gennaro Postiglione (Mailand), Angela Barbanente (Bari), Massimo Bricocoli (Mailand), Elena Marchigiani (Triest), Daniele Petrosino (Bari)

In der Ausstellung wird mehrfach die Frage nach dem Gebäudebestand gestellt. Wie können ehemalige Verwaltungs- und Bürogebäude als Räume für ungewöhnliche Wohnkonzepte funktionieren? Wie adaptiert man den Wohnbaubestand für neue Lebens-, Arbeits- und Liebesformen? Was tun mit Brachflächen und verfallenden Gebäuden? Und könnte die Ressource des Bestands maßgeblich sein in der Verwirklichung eines BETTER LIVINGS für alle? Im Pavillon ist ein Forschungsteam aus Italien gemeinsam mit einem Netzwerk von Designstudios aus verschiedenen europäischen Universitäten zu Gast. UAH! - Unconventional Affordable Housing - erforscht neue Möglichkeiten des zeitgemäßen Wohnens und Lebens an der Schnittstelle von Erschwinglichkeit und Unkonventionalität, ausgehend von einer Reflexion über bestehende Wohnpraktiken, -politiken und -projekte, und experimentiert mit einer transformativen Umnutzung in drei italienischen Kontexten - Bari, Mailand, Triest, methodisch als „Research by Design“ durchgeführt. Die Projekte, Forschungen und Forschungsfragen werden in sechs ASSEMBLIES kritisch erörtert. www.uah.polimi.it

Constanze Wolfring ist Forschungsstipendiatin an der Fakultät für Architektur und Urbanistik am Politecnico di Milano, wo sie in Stadtplanung, Design und Politik promoviert hat. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Wohnungspolitik, Stadterneuerung, ökologische Übergangspolitik, soziale Ungleichheiten und innovative Wohnungsbaulösungen, mit Schwerpunkt auf Italien und Österreich.

Francesca Serrazanetti, promovierte Architektin, ist außerordentliche Professorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Politecnico di Milano, Abteilung DAStU. Ihre Forschungsinteressen konzentrieren sich auf die Beziehung zwischen Architektur und Menschen, Dauerhaftigkeit, Wiederverwendung, Unkonventionalität und Performativität des Raums. Sie ist Herausgeberin der Architekturzeitschrift „Casabella“ und Mitbegründerin der multidisziplinären Zeitschrift „Stratagemmi“.

Gennaro Postiglione ist ordentlicher Professor für Innenarchitektur an der Fakultät für Architektur und Urbanistik am Politecnico di Milano sowie stellvertretender Direktor der Abteilung. Seine Forschungen konzentrieren sich auf Innenräume von Wohnungen - wobei er die Beziehungen zwischen Wohnkultur, Wohnarchitektur und Modernität hinterfragt -, auf die transformative Wiederverwendung durch Forschung durch Design und auf unkonventionelle Wohnmodelle. Er ist der leitende Forscher des Projekts UAH! Unkonventioneller leistbarer Wohnraum.

Angela Barbanente ist ordentliche Professorin für Stadt- und Regionalplanung am Politecnico di Bari. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Analyse von Prozessen und Praktiken der territorialen Transformation, die über Theorien des sozialen Lernens und der sozialen Mobilisierung untersucht werden, sowie auf die Rolle von Institutionen und Regulierungssystemen in diesen Prozessen. Von 2005 bis 2015 war sie als Regionalrätin für territoriale Qualität in Apulien tätig.

Massimo Bricocoli ist ordentlicher Professor für Stadtplanung und Politikgestaltung und Leiter der Abteilung für Architektur und Stadtforschung am Politecnico di Milano. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Überschneidung von Wohlfahrts- und Stadtpolitik, Wohnungspolitik und -projekte, Stadtethnographie und Stadterneuerung in der akademischen und angewandten Forschung. Er ist wissenschaftlicher Koordinator des OCA, Observatory on Housing Affordability in Mailand.

Elena Marchigiani ist Architektin und außerordentliche Professorin für Stadtplanung an der Fakultät für Ingenieurwesen und Architektur der Università degli Studi di Trieste. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Planungsinstrumenten, städtischen Projekten und politischem Design in den Bereichen sozialer Wohnungsbau und Quartierssanierung, Wohlfahrt und integrative Mobilität, Aufbau von kollaborativen Prozessen, Stadtplanung und Stadtmanagement, Raum- und Landschaftsplanung und -gestaltung.

Daniele Petrosino ist außerordentlicher Professor für Soziologie an der Fakultät für Politikwissenschaften der Università degli Studi di Bari Aldo Moro. Er hat in Soziologie promoviert und war Postdoktorand und Gastwissenschaftler an der McGill University und der Universität von Barcelona. Seine Forschungsschwerpunkte sind Ethnonationalismus, ethnische Beziehungen, Migration, Identität und soziale Ungleichheiten.

ASSEMBLY #5: BETTER LIVING AS TRANSFORMATION

12.9.2025, 15 Uhr
Diskussion

Austrian Pavilion
Giardini della Biennale

15.00 – 18.00 Uhr

UAH! GOES BIENNALE 
Sprechen über unkonventionellen, leistbaren Wohnraum!

Gäste: Constanze Wolfgring (Wien, Mailand), Francesca Serrazanetti (Mailand), Gennaro Postiglione (Mailand), Angela Barbanente (Bari), Massimo Bricocoli (Mailand), Elena Marchigiani (Triest), Daniele Petrosino (Bari)

15:00 – 16:00 Uhr (Warum) müssen wir teilen?
16:00 – 17:00 Uhr Für wen ist es erschwinglich und wie lange?
17:00 – 18:00 Uhr Wo verläuft die Grenze zwischen Zuhause und Stadt?

In der Ausstellung wird mehrfach die Frage nach dem Gebäudebestand gestellt. Wie können ehemalige Verwaltungs- und Bürogebäude als Räume für ungewöhnliche Wohnkonzepte funktionieren? Wie adaptiert man den Wohnbaubestand für neue Lebens-, Arbeits- und Liebesformen? Was tun mit Brachflächen und verfallenden Gebäuden? Und könnte die Ressource des Bestands maßgeblich sein in der Verwirklichung eines BETTER LIVINGS für alle? Im Pavillon ist ein Forschungsteam aus Italien gemeinsam mit einem Netzwerk von Designstudios aus verschiedenen europäischen Universitäten zu Gast. UAH! - Unconventional Affordable Housing - erforscht neue Möglichkeiten des zeitgemäßen Wohnens und Lebens an der Schnittstelle von Erschwinglichkeit und Unkonventionalität, ausgehend von einer Reflexion über bestehende Wohnpraktiken, -politiken und -projekte, und experimentiert mit einer transformativen Umnutzung in drei italienischen Kontexten - Bari, Mailand, Triest, methodisch als „Research by Design“ durchgeführt. Die Projekte, Forschungen und Forschungsfragen werden in sechs ASSEMBLIES kritisch erörtert. www.uah.polimi.it

Constanze Wolfring ist Forschungsstipendiatin an der Fakultät für Architektur und Urbanistik am Politecnico di Milano, wo sie in Stadtplanung, Design und Politik promoviert hat. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Wohnungspolitik, Stadterneuerung, ökologische Übergangspolitik, soziale Ungleichheiten und innovative Wohnungsbaulösungen, mit Schwerpunkt auf Italien und Österreich.

Francesca Serrazanetti, promovierte Architektin, ist außerordentliche Professorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Politecnico di Milano, Abteilung DAStU. Ihre Forschungsinteressen konzentrieren sich auf die Beziehung zwischen Architektur und Menschen, Dauerhaftigkeit, Wiederverwendung, Unkonventionalität und Performativität des Raums. Sie ist Herausgeberin der Architekturzeitschrift „Casabella“ und Mitbegründerin der multidisziplinären Zeitschrift „Stratagemmi“.

Gennaro Postiglione ist ordentlicher Professor für Innenarchitektur an der Fakultät für Architektur und Urbanistik am Politecnico di Milano sowie stellvertretender Direktor der Abteilung. Seine Forschungen konzentrieren sich auf Innenräume von Wohnungen - wobei er die Beziehungen zwischen Wohnkultur, Wohnarchitektur und Modernität hinterfragt -, auf die transformative Wiederverwendung durch Forschung durch Design und auf unkonventionelle Wohnmodelle. Er ist der leitende Forscher des Projekts UAH! Unkonventioneller leistbarer Wohnraum.

Angela Barbanente ist ordentliche Professorin für Stadt- und Regionalplanung am Politecnico di Bari. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Analyse von Prozessen und Praktiken der territorialen Transformation, die über Theorien des sozialen Lernens und der sozialen Mobilisierung untersucht werden, sowie auf die Rolle von Institutionen und Regulierungssystemen in diesen Prozessen. Von 2005 bis 2015 war sie als Regionalrätin für territoriale Qualität in Apulien tätig.

Massimo Bricocoli ist ordentlicher Professor für Stadtplanung und Politikgestaltung und Leiter der Abteilung für Architektur und Stadtforschung am Politecnico di Milano. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Überschneidung von Wohlfahrts- und Stadtpolitik, Wohnungspolitik und -projekte, Stadtethnographie und Stadterneuerung in der akademischen und angewandten Forschung. Er ist wissenschaftlicher Koordinator des OCA, Observatory on Housing Affordability in Mailand.

Elena Marchigiani ist Architektin und außerordentliche Professorin für Stadtplanung an der Fakultät für Ingenieurwesen und Architektur der Università degli Studi di Trieste. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Planungsinstrumenten, städtischen Projekten und politischem Design in den Bereichen sozialer Wohnungsbau und Quartierssanierung, Wohlfahrt und integrative Mobilität, Aufbau von kollaborativen Prozessen, Stadtplanung und Stadtmanagement, Raum- und Landschaftsplanung und -gestaltung.

Daniele Petrosino ist außerordentlicher Professor für Soziologie an der Fakultät für Politikwissenschaften der Università degli Studi di Bari Aldo Moro. Er hat in Soziologie promoviert und war Postdoktorand und Gastwissenschaftler an der McGill University und der Universität von Barcelona. Seine Forschungsschwerpunkte sind Ethnonationalismus, ethnische Beziehungen, Migration, Identität und soziale Ungleichheiten.

ASSEMBLY #4: TREFFEN MIT QUARTICCIOLO BEI ZENOBIA

31.8.2025, 18 Uhr
Treffen & Austausch

Zenobia
Campo Junghans, 487/B
Giudecca
30133 Venice 

18.00 Uhr 

Treffen mit Quarticciolo bei ZENOBIA
Campo Junghans, 487/B
Giudecca
30133 Venedig 

ZENOBIA wurde im März 2024 als gemeinnütziger Verein ins Leben gerufen, um Sport für alle zugänglich zu machen, Barrieren abzubauen und das Gemeinschaftsgefühl zu fördern. Der Verein setzt sich dafür ein, durch sportliche Aktivitäten und soziale Initiativen einen inklusiven Raum für Menschen unterschiedlicher Hintergründe zu schaffen. Darüber hinaus ist ZENOBIA auch ein kultureller Treffpunkt, der eine inspirierende Bibliothek bietet und regelmäßig Buchpräsentationen, Musikveranstaltungen sowie gesellschaftliche Events organisiert, um den Austausch und das Miteinander zu stärken.

ASSEMBLY #4: COMMONING BETTER LIVING

30.8.2025, 11 Uhr
Kurator:innen-Führung, Diskussion

Austrian Pavilion
Giardini della Biennale

11.00 – 13.00 Uhr

Quarticciolo Ribelle präsentiert sich
Buchpräsentation Zerocalcare, la foresta contro il deserto
Präsentation der Aktivitäten des PoloCivico Quarticciolo sowie des neuen Projekts Bottega Quarticciolo

14.00 Uhr
Kurator:innenführung durch den Pavillon

15.30 – 17.30 Uhr
OPEN ASSEMBLY
Dialog zwischen Quarticciolo und neuen Wiener Stadtvierteln

Gäste:
Aktivist:innen von Quarticciolo, Rom
Elke Rauth, Christoph Laimer / dérive - Verein für Stadtforschung, Wien
Robert Temel / Architektur- und Stadtforscher, Wien

Belebte Erdgeschosszonen, Mischungen aus Wohnen, Produktion und Kultur, gut nutzbare Freiräume und Räume für Gemeinschaft machen eine gute Nachbarschaft aus, sind in neuen Quartieren jedoch oft schwer zu realisieren. Zu groß ist der Druck der Verwertbarkeit, und es fehlt oft an den Initiativen der Bewohner:innen. Die AGENCY fragt nach der Zukunft von Quartieren. Was erzeugt Solidarität? Welche Initiativen benötigen welche Räume? Wie bringt man Bewohner:innen dazu, sich um die Nachbarschaft zu kümmern? Die Agency dafür blickt daher nach Rom, in ein bestehendes Quartier.

Quarticciolo Quarticciolo ist ein ursprünglich faschistisches Quartier, das in den 1940er Jahren vom Architekten Roberto Nicolini entworfen und zu einer der Garnisonen des Widerstands in Rom wurde. Die Casa del Fascio, das ehemalige Polizeipräsidium, wurde zu einer Wohnsiedlung, „Quarticciolo Ribelle“, eine öffentliche Turnhalle wurde eingerichtet, gefolgt von einer Nachmittagsbetreuung, einem Brauereilabor, einer medizinischen Klinik und einer Druckerei - alles selbstorganisierte Aktivitäten, die auf das Verschwinden der öffentlichen Dienste aus dem Viertel reagierten. Kürzlich reagierte die Regierung auf den Drogenhandel mit der Forderung nach einer Militarisierung des Gebiets, der Roten Zone, um alle illegalen Aktivitäten, den Drogenhandel und das selbstverwaltete soziale Netzwerk zu beseitigen. Das Viertel, in dem sich die sozialen Bewegungen der Stadt zusammengeschlossen haben, antwortet: Wir haben bereits einen Plan!

Elke Rauth ist Leiterin von urbanize! Int. Festival für urbane Erkundungen und Redakteurin bei dérive - Zeitschrift für Stadtforschung. Mit dem Hausprojekt Bikes and Rails ist sie Teil des habiTAT Mietshäuser Syndikat. Elke Rauth interessiert sich für die Stadt als gesellschaftspolitischer Ort, die Ausweitung radikaldemokratischer Möglichkeitsräume und für die Organisation des postkapitalistischen Übergangs in Theorie und Praxis.

Christoph Laimer ist Gründer und Chefredakteur von dérive - Zeitschrift für Stadtforschung. Er ist Mitglied von INURA (International Network for Urban Research and Action), Bikes and Railsund habiTAT, dem österreichischen Mietshäuser Syndikat. 2021 hat er gemeinsam mit Andrej Holm das Buch  Gemeinschaftliches Wohnen und selbstorganisiertes Bauen herausgegeben.

Robert Temel ist selbstständiger Architektur- und Stadtforscher sowie Berater in Wien. Er studierte Architektur an der Universität für angewandte Kunst Wien und absolvierte das Postgraduate-Programm Soziologie am Institut für Höhere Studien in Wien. Er befasst sich mit der Nutzung und Herstellung von Architektur und Stadt mit Schwerpunkt auf Wohnbau, Stadtplanung und öffentlichen Raum. Temel ist seit 2013 Sprecher der Plattform Baukulturpolitik sowie Mitglied des Beirats für Baukultur im Kulturministerium. Er ist unter anderem Autor von Baukultur für das Quartier. Prozesskultur durch Konzeptvergabe (BBSR 2020), Ein Stück Stadt bauen. Leben am Helmut-Zilk-Park (Stadt Wien/ÖBB 2019) und „Gestaltung statt Mitbestimmung. Die Wiener Sargfabrik als Musterprojekt urbanen Lebens“ in Together! Die neue Architektur der Gemeinschaft (2017.

ASSEMBLY #3: FEMINIST URBANISM FOR BETTER LIVING

12.7.2025, 15.30 Uhr
Kurator:innen-Führung, Diskussion

Austrian Pavilion
Giardini della Biennale

15.30 Uhr
Kurator:innenführung durch den Pavillon

16.30 – 18.30 Uhr
ASSEMBLY

Video-Dokumentation ASSEMBLY #3 

Gäste: 
Florencia Andreola, Azzurra Muzzonigro, Julia Girardi-Hoog, Elena Fusar Poli

Gender Planning ist in vielen Städten längst ein etabliertes Instrument der Qualitätssicherung. Im Hinblick auf ein BETTER LIVING wird jedoch mehr nötig sein, als nur eine alltagstaugliche Stadt zu schaffen. Intersektionaler Feminismus als Strategie könnte in diesem Zusammenhang eine Grundlage für vieles schaffen: eine multiple Sicht auf die Probleme der Stadt, Aktivismus für einen inklusiven öffentlichen Raum, radikale neue Wohntypologien und Co-Habitate mit der Natur. Eine echte Caring City ist ohne eine intersektionale feministische Perspektive nicht denkbar. Es beginnt mit einer gerechten Verteilung und Bezahlung aller Care-Arbeiten, die notwendigen Grundlage für alles. BETTER LIVING & FEMINISMUS befasst sich mit intersektionalen feministischen Strategien für die Schaffung eines BESSEREN LEBENS für alle, d.h. für ein Leben jenseits von Familien, post-private Räume, unterstützende Strukturen und möglichen Commons in einer zukünftigen Caring City

Florencia Andreola ist eine unabhängige Forscherin mit einem PhD in Architekturgeschichte an der Universität Bologna. In ihrer Arbeit erforscht sie die Überschneidungen zwischen Architektur, Stadt und Geschlecht und verbindet dabei Theorie und Praxis. Sie ist Autorin und Herausgeberin mehrerer Publikationen.

Azzurra Muzzonigro ist Architektin, Kuratorin und Stadtforscherin. Sie lehrt Stadt- und Sozialdesign an der NABA und der Domus Academy und hat einen MSc von The Bartlett (UCL) und ein PhD in Urban Studies. Sie ist Mitbegründerin des Waiting Posthuman Studio und Autorin zahlreicher Publikationen. Gemeinsam gründeten sie 2022 Sex & the City, eine gemeinnützige Organisation, die die Stadt aus der Geschlechterperspektive erforscht. Durch öffentliche Programme, Forschung und praktische Projekte setzt sich der Verein für eine Stadtpolitik ein, die das Wohlergehen aller Bürger:innen in den Vordergrund stellt. Zu den wichtigsten Veröffentlichungen gehören der Milan Gender Atlas (2021), eine Kartierung der geschlechtsspezifischen Erfahrungen in Mailand, und Free, not Brave. Women and Fear in Public Space (2024), in dem die Beziehung zwischen Stadtplanung und der Angst von Frauen vor Kriminalität in der Stadt untersucht wird.

Julia Girardi-Hoog hat in Architektursoziologie promoviert und arbeitet seit 2013 für die Stadt Wien. Sie leitete das von EU Horizon 2020 geförderte Projekt „Smarter Together“ mit München, Lyon und Venedig zur Umsetzung inklusiver Smart City Projekte. Seit 2023 ist Julia Girardi-Hoog als Gender Planerin der Stadt Wien dafür verantwortlich, dass der öffentliche Raum und der soziale Wohnbau in Wien den Bedürfnissen verschiedener Zielgruppen und insbesondere vulnerabler Gruppen gerecht werden. Julia Girardi-Hoog unterrichtet auch an der Universität Wien.

ASSEMBLY #2: SPIN TIME x CA'RAPACE

29.6.2025, 18 Uhr
Präsentation, Filmvorführung

ASC (Assemblea Sociale per la Casa) 
Ca’ Rapace, Cannaregio 3152

18.00 Uhr

ASC (Assemblea Sociale per la Casa) 

Filmvorführung des Films Mama Mercy (1h12, 2023) von Alessandra Cutolo in Anwesenheit der Regisseurin und einiger Schauspielerinnen 

ASSEMBLY #2: NEW TYPOLOGIES OF COEXISTENCE for BETTER LIVING

28.6.2025, 11 Uhr
Präsentation, Kurator:innen-Führung, Diskussion

Austrian Pavilion
Giardini della Biennale

11.00 – 13.00 Uhr
Spin Time präsentiert sich:
Chiara Cacciotti, Autorin, präsentiert das Buch Qui è tutto abitato (Alles hier ist bewohnt) 
Ottavia Cernuschi, Giacomo Ruben Florenzano, Emmanuel Koami Yovogna und Sara Moutawakil präsentieren das Spin Time Fanzine At Home
Celilia Pellizzari und Rebecca Venzi von Scomodo präsentieren die Sondernnummer L'abbandono non è vuoto (Verlassenes ist nicht leer)

15.30 Uhr
Kurator:innenführung durch den Pavillon

16.30 – 18.30 Uhr
OPEN ASSEMBLY
Ein Austausch zwischen Vertreter:innen von Spin Time (Rom) und der Sargfabrik (Wien)

Video-Dokumentation ASSEMBLY #2

Gäste:
Chiara Cacciotti, Anthropologin und Autorin von Qui è tutto abitato
Robert Korab / Sargfabrik Wien
Chiara Caciotti, Ottavia Cernuschi, Alessandra Cutolo, Mattia Ferrari, Giulia Fiocca, Giacomo Ruben Florenzano, Emmanuel Koami Yovogna, Sara Moutawakil, Cecilia Pellizzari, Paolo Perrini and Rebecca Venzi / Santa Croce / Spin Time Labs, Rom

Wie wollen wir zukünftig gemeinsam wohnen, arbeiten, leben und lieben? Die AGENCY stellt die Frage nach neuen Typologien für neue Formen von Gastfreundschaft. Als case study dient Santa Croce/Spin Time, ein 10- geschoßiges, besetztes ehemaliges Verwaltungsgebäude in Rom. Die vielfache Nutzung von Spin Time ist beachtlich. Neben dem Wohnen für 450 Personen aus 27 Nationen bietet es mehr als 30 verschiedene soziale und kulturelle Infrastrukturen wie ein Theater, eine Tischlerei, ein Restaurant, eine Druckwerkstatt, ein Museum, ein Jugendclub, eine Lernwerkstatt, das Headquarter des bekannten Jugendmagazins Scomodo und mehr. Protagonist:innen von Spin Time werden gemeinsam mit Robert Korab, Vertreter eines Co-Housing-Projekts in Wien über mögliche zukünftige Typologien diskutieren, in denen das Zusammenleben vieler als grundlegendes Prinzip allen Überlegungen zugrunde liegt. Welche Strukturen fördern ein solches Zusammenleben? Welche Räume, welche rechtlichen Mittel und welche politischen Maßnahmen sind notwendig? Was haben die Sargfabrik in Wien und Spin Time gemeinsam – und was unterscheidet sie?“

Robert Korab

Robert Korab war als Umweltwissenschaftler, Stadtplaner, Projektentwickler, Generalplaner und Bauträger tätig. Mit seinem Unternehmen raum & kommunikation hat er mehr als 20 Wohn- und Gewerbeimmobilienprojekte mit Fokus auf Gemeinschafts- und Co-Housing-Projekte entwickelt und umgesetzt. Andere berufliche Schwerpunkte waren die Programmierung und Leitung kooperativer Planungsverfahren und die strategische Entwicklung großer Immobilienportfolios. Korab war in diversen Jurys und Beiräten tätig, u. a. Wohnbauförderungsbeirat der Stadt Wien und Expert*innenbeirat des Österreichischen Klima- und Energiefonds. Seit 1992 Lehrbeauftragter an österreichischen Universitäten in den Fachgebieten angewandte und urbane Ökologie, Stadtplanung, Architektur und Bauingenieurwesen. Zahlreiche Vorträge, Fachartikel und Buchbeiträge, in Österreich und international. Korab ist Eigentümer von raum & kommunikation, Gründer und Partner von MO.Point Mobilitätsservices, Partner und Geschäftsführer von SMAQ GmbH, Mitbegründer und bis 2022 Vorstand Der WoGen Wohnprojekte-Genossenschaft. 

LAUFEN & BASEL: ARCHITECTURE DURING ART SYMPOSIUM

19.6.2025, 18.30 Uhr
Podiumsdiskussion

LAUFEN FORUM
Wahlenstrasse 46,
4242 Laufen, Switzerland

REHEARSING CHANGE
Was, wenn Architektur nicht antwortet, sondern ausprobiert?
Am Podium: Amy Perkins (Zürich), Daniele Santucci (Zürich), Michael Obrist (Wien), Yves Behar 

Im Rahmen von ARCHITECTURE DURING ART laden LAUFEN die Kurator:innen des österreichischen, des deutschen und des schweizerischen Pavillons der Biennale Architettura 2025 sowie den Designer und Unternehmer Yves Behar zum Dialog ein. Wie können Architektur und Design auf Klimastress, soziale Ungleichheit und institutionellen Wandel reagieren? Wie schaffen wir Räume - physische, politische, imaginäre Räume für das Zusammenleben in Zeiten des Umbruchs? Eine Diskussion über Verantwortung, Vorstellungskraft und kollektives Handeln.

Moderation: Tanja Heuchele

ARCHITECTURE DURING ART ist eine regelmäßig stattfindende Gesprächsreihe von LAUFEN, die zeitgleich mit der ART BASEL stattfindet. 

Weitere Informationen zu den Teilnehmenden und zur Anmeldung finden Sie hier.

ARCH+ FEATURES 128: Der Österreichischer Pavillon auf der Biennale Archiettura 2025

12.6.2025, 19 Uhr
Gespräch

Austrian Cultural Forum Berlin Stauffenberg-
straße 1
10785 Berlin

Talk mit Michael Obrist, Sabine Pollak und Lorenzo Romito
Moderation: Anh-Linh Ngo
 
Wie lassen sich leistbarer Wohnraum und das Recht auf Stadt neu denken? Michael Obrist, Sabine Pollak und Lorenzo Romito sind die Kurator*innen des Österreichischen Pavillons der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig und stellen ihr Projekt im Österreichisches Kulturforum Berlin vor. Im Zentrum steht der Vergleich zweier Modelle: Wiens geförderter Wohnbau trifft auf Roms zivilgesellschaftliche Selbstorganisation – mit der Frage, ob ihre Verbindung neue Wege aus der sozialen und ökologischen Krise weisen kann.
 
Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt.
Wir bitten um Anmeldung: Link

ASSEMBLY#1: TOUR DURCH DIE STADT MIT ASC

8.6.2025, 12 Uhr
Geführte Tour

Meeting point:
Giudecca
Vaporetto Station Palanca

12.00 Uhr
Rundgang durch die Stadt mit ASC, Assemblea Sociale della Casa

Treffpunkt beim der Vaporetto Station Palanca (Giudecca)
(Kurzfristige Änderung aufgrund von Vogalonga)

ASSEMBLY #1: GRÜNDUNGSVERANSTALTUNG DER ASSEMBLY

7.6.2025, 11 Uhr
Präsentation, Kurator:innen-Führung, Diskussion

Austrian Pavilion
Giardini della Biennale

11.00 Uhr
Offene Präsentation verschiedener sozialer Gemeinschaften in Venedig im Hof des Pavillons

14.00 Uhr
Kurator:innen-Führung durch den Pavillon

15.00 - 17.00 Uhr
ASSEMBLY Gründungsveranstaltung: BETTER LIVING in Venedig

Video-Dokumentation ASSEMBLY #1

Gäste: ASC, Microclima, OCIO, Officina Marghera, Pandora, Poveglia per tutti, ReBiennale, Rivolta, Sale Docks, Veras

Die AGENCY FOR BETTER LIVING startet die Reihe der ASSEMBLIES: Was können wir tun und wie können wir handeln? Zur Auftaktveranstaltung lädt die AGENCY Akteur:innen sozialer und ökologischer Gemeinschaften der Gaststadt Venedig ein. Mit der Vorstellung verschiedener Gruppen und deren Aktivitäten wird die ASSEMBLY begründet. Gemeinsam mit Gästen und Besucher:innen werden die Regeln der ASSEMBLIES definiert: die Form der Diskussionen und Verfahren, die Art der Teilnahme und die Dokumentation der Prozesse. Dringliche Themen werden aufgegriffen, Wohnerfahrungen ausgetauscht und Strategien für ein BETTER LIVING herausgearbeitet: eine „Intelligens“ entsteht.